Ort der Handlung ist der Lido di Ostia in den 50er Jahren, ein Seebad, in dem sich die Schönen und die Reichen treffen. Sehen und gesehen werden ist das Motto und grell und bunt wird hier das Leben gefeiert.
Adina, Pächterin des Kursaals, geniesst es, im Mittelpunkt zu stehen. Zwischen ihr und dem schneidigen Kapitän Belcore entspinnt sich eine Liebesgeschichte. Aber halt, das wäre ja zu einfach für eine Oper. Also ist da noch Nemorino, der Adina liebt, scheinbar ohne jede Aussicht auf Erfolg, aber er bleibt hartnäckig. Er erwirbt einen Zaubertrank, den der zungenfertige Quacksalber Dulcamara ihm als Allheilmittel, natürlich auch gegen unerwiderte Liebe, verkauft.
Nach ein paar überraschenden Irrungen, Wirrungen und Wendungen finden sich am Ende Nemorino und Adina doch noch – Happy End für diese beiden. Lediglich Belcore ist mit dem Ausgang der Oper ziemlich unzufrieden…
Die Oper Der Liebestrank wird zum tiefgründigen Bilderbogen
Am Ende liegen sich Adina und Nemorino endlich in den Armen und das Publikum spendet Ovationen: Dem Musiktheater Friedrichshafen gelingt mit Gaetano Donizettis Oper Der Liebestrank eine der kreativsten und unterhaltsamsten Produktionen seiner Geschichte. Das liegt nicht zuletzt am Chor und dem Orchester des Musiktheaters selbst.
Der Chor war in den Produktionen der vergangenen Jahre zunehmend schauspielerisch gefordert, aber nie so intensiv wie nun im Liebestrank unter Regie von Annette Lubosch. …
In seiner sängerischen Gesamtheit ist der Chor nicht weniger stark als in der schauspielerischen Verkörperung einzelner Rollen. …
Ansonsten zeigt sich der Orchester als Verwandlungskünstler. Ohne Brüche fließt und schwelgt es im Reichtum der Melodien, so wie auch der Belcantogesang der Solisten dahinfließt. Es trillert in fast mozartschem Übermut, ohne die Solisten zu überdecken. Durchsichtig entfaltet es in der Romanze des Nemorino aber auch Trauer und Sehnsucht. …
07.04.2019, Harald RuppertLiebestrank mit Selbstüberlistung
Das Musiktheater Friedrichshafen verlegt die Handlung von Gaetano Donizettis Oper Der Liebestrank in ein Schwimmbad der 50er Jahre – Männerbadeanzüge und Wasserwellen für die Damen inklusive. Der Chor glänzt durch Präsenz, Präzision und Temperament, vor allem aber auch durch Witz und Spielfreude. …
Raffiniert einfach ist das Bühnenbild: Eine drehbare Treppe, eine angedeutete Umkleidekabine und ein hochgeklappter Pool geben den Sängern allen Raum, den sie brauchen. Das schlank besetzte Orchester unter Pietro Sarno begleitet sie dabei einfühlsam und beweist selbst Humor. Als Nemorino sein Vermögen für den Liebestrank opfert, erklingt Wagners Tristan-Akkord. …
11.04.2019, Corinna RaupachAdina | Jennifer Jakob |
Nemorino | Andreas Stauber |
Belcore | Georg Klimbacher |
Dulcamara | Torsten Frisch |
Gianetta | Alexa Vogel |
Amaradulca | Francesca Motta |
Ensemble Chor des Musiktheaters Kinder und Jugendliche der Chöre St. Columban |
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Orchester des Musiktheaters |
Musikalische Leitung | Pietro Sarno |
Inszenierung | Annette Lubosch |
Bühne | Valerie Lutz |
Requisite | Valerie Lutz, Günter Reich |
Kostüme | Diana Leist-Keller |
Maske | Sandra Wartenberg |
Choreografie | Elodie Lavoignat |
Choreinstudierung | Marita Hasenmüller |
Abendspielleitung & Regieassistenz | Elisabeth Krüsi Thoma |
Regieassistenz | Marie Frei |
Technische Leitung | Susanne Keeves |
Produktionsleitung | Michael Betz |
Domenico Gaetano Maria Donizetti (* 29. November 1797 in Bergamo in Italien; † 8. April 1848 in Bergamo) war einer der wichtigsten Opernkomponisten des Belcanto. Einige seiner Opern gehören zum Standardrepertoire der Opernhäuser weltweit.
Bereits im Alter von zwanzig Jahren brachte er 1818 seine erste Oper zur Aufführung. Sie gefiel zwar, erregte aber wenig größeres Aufsehen. Die ab 1827 meist für Neapel entstehenden Werke trugen Donizetti denn aber zahlreiche Erfolge ein. Eine neue Periode in Donizettis Schaffen leitete die tragische Oper Anna Bolena ein, die 1830 mit großem Erfolg erstmals aufgeführt wurde. Ihr folgten seine vielleicht berühmtesten Opern L'elisir d'amore (1832) und Lucia di Lammermoor (1835).
Gekürzter Auszug aus WikipediaL'elisir d'amore, so der italienische Originaltitel, ist eine komische Oper in zwei Akten nach einem Libretto von Felice Romani. Sie wurde am 12. Mai 1832 am Mailänder Teatro della Canobbiana uraufgeführt.
Donizetti sprang für einen anderen Komponisten ein, daher war die Zeit bis zur Uraufführung überaus knapp bemessen, auch für einen Viel- und Schnellkomponisten wie Donizetti, der bis dahin innerhalb von 15 Jahren bereits 36 Opern komponiert hatte. Da der Dichter Romani für die Fertigstellung des Librettos auch noch länger als geplant brauchte, blieben Donizetti bis zum Probenbeginn nur noch knapp drei Wochen.
Gekürzter Auszug aus Wikipedia